Kommunen geben sehr viel Geld für Energie, insbes. für die Warmwasserversorgung öffentlicher Gebäude aus. In Anras werden zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, LKW-Container zur Entsorgung von Gartenabfällen, Baum- und Strauchschnitten bereitgestellt und abtransportiert. Auf der anderen Seite kaufen die Gemeindebürger Jahr für Jahr tonnenweise teils minderwertige Blumenerde, welche in der Regel Torf, Kalk und Düngemittel, aber auch Recycling-Material aus diversen Quellen enthält.
Die Lösung: Der Biomeiler
Das 360 Grad Konzept. Aus Abfall Wärmeenergie und gleichzeitig hochwertigen Humus in den einzelnen Gemeinden produzieren.
Ein Biomeiler, oder auch Bioreaktor genannt, ist eine Anlage zur energetischen Nutzung von Biomasse. Er läuft bei jedem Wetter, auch im Winter und bei Nacht. Die Besonderheit besteht neben der einfachen Errichtung darin, dass lokal anfallende Abfälle energetisch genutzt werden können und nach der Nutzungsdauer hochwertiger Humus entsteht, der den lokalen Bewohnern wiederum kostenlos zur Verfügung steht.
Mit einem Biomeiler wird zudem Wärme für Heizungszwecke erzeugt. Dazu wird meist ökologischer Abfall (zerkleinertes Holz, Strauchschnitt, Gartenabfälle, Mist) zu einem Haufen aufgeschichtet und ein Wasserschlauch hindurchgeführt.
Durch mikrobiologische Abbauprozesse wird in einem Zeitraum von ca. 18 bis 24 Monaten Wärme frei, mit der Warmwasser für die Heizung erzeugt werden kann. Gleichzeitig könnte auch noch das anfallende Biogas genutzt werden.
Der Biomeiler ist eine „low cost“ und „low tech“ Anlage und besteht aus wenigen einfachen und wiederverwendbaren Komponenten: Rohrleitungen, deren Verbindungen, wenigen Baustahlmatten zur Umrandung und einer Teichfolie zur Bodenabdeckung. Das einzige bewegliche Teil in dieser Anlage ist eine Heizungspumpe und eventuell eine elektronische Steuerung.
Dieser einfache Aufbau ist bestechend und bedarf keiner Wartung oder feuerungstechnischen Einrichtung um Wärme zu erhalten. Der Biomeiler ist neben der Nutzung umweltschonender Energien eine einfache Möglichkeit, Humus weltweit aufzubauen und damit die Ernährung der Menschheit zu gewährleisten.
Ideal wäre jeweils eine zentrale Errichtung eines solchen Biomeilers für alle Gemeindebürger, allerdings unter Einbeziehung örtlicher Schulklassen, um die Jugend mehr und mehr für Umwelt- und Abfallthemen sowie Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren. (dp)
Idee, Grafik und Bearbeitung: Werner Goller, Juni 2015