Toponomastik

Die Herkunft und Bedeutung unserer Anraser Flurnamen. Was bedeutet eigentlich „Plobatsch“, „Vidraul“, „Riwinol“ oder „Zare“?

 

Onomastik

Namenkunde, Namenforschung oder (von griechisch „onoma“ – „Name“) Onomastik – die Wissenschaft der Namen ist unter vielen Bezeichnungen bekannt. Jeder Name bedeutet etwas und die Onomastik ist somit die Wissenschaft der Namen.

UR-Getreide: Getreidenachzüchtungen aus Anras

 

UR-Apfel: Alte Obstsorten in Anras

www.urapfel.org

Malus-SieversiiWoher stammt eigentlich unser Kulturapfel? Lange Zeit war es ein Geheimnis, wo des Österreichers beliebteste Frucht seine Wurzeln hat. Genanalysen haben nun ergeben, dass der Ur-Apfel aus Kasachstan in Zentralasien stammt. Seine Wiederentdeckung bietet viel Potenzial. Ziel ist es, diesen resistenten und gebirgstauglichen Urapfel anzusiedeln und über eine Zusammenarbeit mit Kasachstan den Schutz der verbleibenden Apfelwälder zu unterstützen. Sein Erbgut ist mit dem des Kulturapfels nahezu ident. Beide Linien haben sich schon vor Millionen von Jahren getrennt, so Forscher um Dr. Barrie Juniper von der Universität Oxford. Die Bäume des Wildapfels in Kasachstan werden bis zu 30 Meter hoch, haben einen Durchmesser von zwei Metern und ein geschätztes Alter von 300 Jahren. Bären haben die Art verbreitet, indem sie die Äpfel verspeist und die unversehrten Kerne wieder ausgeschieden haben. Äußerlich unterscheiden sich beide Arten kaum. Dabei sind Wildäpfel normalerweise nur beerengroß und ungenießbar. Der Urapfel hingegen kann ganz normal verzehrt werden.

Malus-Sieversii 1Mit dem Genmaterial des neu entdeckten Urapfels in Kasachstan könnten in Zukunft neue Arten gezüchtet werden, die die Vorzüge beider Apfelarten besitzen: die Robustheit des Urapfels und den guten Geschmack sowie das Aussehen des kultivierten Apfels. Der Wildapfel ist weniger anfällig für Krankheiten wie Feuerbrand, Apfelschorf oder Mehltau. Auch ist er robuster gegenüber Klimaveränderungen. Seine Bäume gedeihen bei plus wie minus 40 Grad – anders als bei den heute bekannten Äpfeln. Der heutige Kulturapfel (M. domestica) ist ein Produkt mehrerer Wildsorten. Durch den regen Austausch bei Pilgerfahrten und Kreuzzügen wurde die genetische Vielfalt wie die Sortenentwicklung des Apfels gefördert. Heute sind mehr als 20.000 Apfelsorten bekannt. Weil aber die meisten von ihnen sehr anfällig für Klimaveränderungen und Krankheiten sind, spielen nur 20 davon wirtschaftlich eine Rolle. Von der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts an, mit Beginn des rationellen Apfelanbaus, schrumpfte das Spektrum, und die Beschränkung auf ausschließlich leistungsstarke Sorten führte zum Verschwinden alter Apfelsorten. (dp)

„Auf der Spur des Urapfels“ mit Martin Stuchtey: Aus RedeZeit im WDR 5 Radio. Sendung vom 22.03.2014.

      \"Auf der Spur des Urapfels\" mit Martin Stuchtey: Aus RedeZeit im WDR 5 Radio. Sendung vom 22.03.2014. - WDR 5 Redezeit

UR-Forelle: Die reine Bachforelle aus dem Anraser See

Vielfach sind lokale und regionale Formen und Unterarten der Bachforelle (Salmo trutta) vom Aussterben bedroht bzw. durch langjährige Besatzmaßnahmen mit anderen Arten verdrängt worden. Im Rahmen eines Interreg IIIA Projekts „Trout exam-invest“ konnten genetisch reine Bachforellen des Donautypus in isolierten Hochgebirgsseen (Anraser See, Gossenköllesee) gefunden und erfolgreich einer kontrollierten Nachzucht zugeführt werden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zoologie und Limnologie der Leopold–Franzens–Universität Innsbruck wurden Fische aus dem Anraser See in Anras entnommen und auf ihre genetische Reinheit untersucht. Das daraus resultierende Gutachten kam zu dem Entschluss, dass alle untersuchten Tiere eine identische DNA – Sequenz aufweisen, was auf eine eindeutig danubische Herkunft schließen lässt.

Urforelle
Urforelle – Anraser See

Dies bedeutet, dass die Tiere seit ihrer Einbürgerung vor etwa fünf Jahrhunderten nicht durch weitere Besetzungen mit Fischen aus Zuchtanstalten oder aus Gewässern mit Mischpopulationen genetisch verändert wurden.

Seesaibling
Seesaibling – Sichelsee
Foto: hauer-naturfoto.at

 

 

Auf den Bildern deutlich erkennbar die Unterschiede der Urforelle aus dem Anraser See und des Seesaiblings aus dem nahe gelegenen Sichelsee im Kristeinertal. Die Gattung Saibling gehört zur Familie der Lachsfische. (dp)

 

Bearbeitung: Werner Goller, Juni 2015

UR-Wissen: Alte Handwerkskunst neu entdeckt

Korbflechten

Seit über 50 Jahren übt der 63-jährige Johann Reiter aus Anras das Korbmacherhandwerk bereits aus.

 

Gefährdete Haustierrassen

Die Österreichische Landgans

Mit der Konzentration der Gänsehaltung auf Hochleistungsrassen in den großen Mast- und Zuchtbetrieben  des  ehemaligen Ostblocks kam die ländliche Gänsehaltung in Österreich aus der Mode. Die typische Österreichische Landgans ist weiß oder grau gescheckt, hat gute Lege-, Brut- und Aufzuchteigenschaften, Robustheit und Leichtfuttrigkeit, starken Familien- und Wachtrieb, beste Marschqualität und Weidefähigkeit und robuste Beine. Die Tiere sollen sich problemlos und selbstständig vermehren. Gewicht: rund 4 bis 6 kg.

Die Österreichische Haubenente

Die Rasse ist eine Mutationsform der gewöhnlichen Landente. Die mit einer Federhaube am Kopf geschmückten Haubenenten sind seit langem bekannt und existieren seit vielen hundert Jahren. Die Enten sind sehr robust, wohlschmeckend und legen auch recht gut. Sie sind lebhafte, eifrige und zutrauliche  Futtersucher, die ihre Jungen problemlos aufziehen. Gewicht 2 bis 2,5 kg. (dp)

Bearbeitung: Dr. Robert Perfler, Juni 2015
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