Wirtschaft Anras – Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel

Bauern in Anras
Peter Trojer
Lechner/Unterried

Wirtschaft und Gesellschaft erleben weltweit tiefgreifende Veränderungen. Wie wir arbeiten, wie wir kommunizieren, wie wir zusammenleben – der Wandel wird für uns alle weitreichende Folgen haben (McKinsey&Company März 2015).

Wandel bedeutet Veränderung – es liegt an der Region und ihren BewohnerInnen selbst, Veränderungen positiv zu begegnen und die eigenen Chancen zu nutzen.

Abwarten ist die falsche Reaktion. Wandel verlangt Innovation, Kreativität und Aktivität!

Die Zukunft einer Region wird von den Bürgern bestimmt, nicht von einzelnen Politikern. (dp)

 

Vordenken für Osttirol: Vor gut 250 Teilnehmern skizzierten am 11. März 2013 in Tristach/Osttirol eine Reihe von hochkarätigen Experten, wie Osttirol trotz Randlage und Abwanderung in den nächsten Jahren mit eigener Kraft den regionalen Aufschwung schaffen könnte.

Mehr Mut für unser Land

Unsere Gesellschaft benötigt nichts dringender als Menschen mit Mut. Dazu gehört auch „nein“ zu sagen und das zu tun, was andere nicht tun, oder etwas nicht zu tun, was alle tun. Wem imponieren nicht die Aufdecker mancher Umweltskandale oder etwa die Enthüllungen über den Überwachungsstaat, welche so manche Institution medienwirksam an den Pranger stellen?

Mut erfordert aber auch das kleine Aufbegehren, das Einfordern von mehr Weitblick und Achtung gegenüber Menschen oder Lebensräumen bei Medien, Behörden und Politikern. Ängstliche und gleichgültige Zeitgenossen setzen der wertblinden Eigendynamik des Kapitals nichts entgegen, weil auch sie die Augen verschließen. Sie wollen nicht verstehen, dass die Fixierung auf schnellen Geldgewinn unsere Lebensgrundlagen langfristig zerstört und daher der dümmste kollektive Leichtsinn ist. Viele Menschen glauben Warnungen erst, wenn sie eine Gefahr unmittelbar spüren. Aber dann wird es womöglich zu spät sein. Nicht nur in unseren Breiten sind gerade die Profiteure unseres Wirtschaftssystems sehr oft die ärgsten Verhinderer wirtschaftlicher und politischer Neuanfänge. Neue Ideen und Initiativen werden nicht selten belächelt, bespottet, ja mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln blockiert, vielfach aus Angst um die eigene Existenz.

Dabei könnte alles so einfach sein. Wo sich aufmerksame Menschen mutig in ihre Angelegenheiten mischen, kann das nötige politische Gegengewicht entstehen. Bürgerinitiativen, Umwelt- und Menschenrechtsverbände, lokale und weltweite Netzwerke haben schon manches Schlimme verhindert und manches Gute bewirkt. Vordenker und zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen organisieren die in unserer derzeitigen Wirtschaft unterentwickelte Verantwortung. Dank engagierter, selbständig denkender Menschen entwickelt sich immer deutlicher eine Bewegung, die für eine lebendige Demokratie ebenso unentbehrlich ist wie für die Erhaltung einer lebenswerten Welt. Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie wird sicher kommen. Es liegt an uns, ob sie über uns hereinbricht oder wir sie intelligent gestalten. Wir können uns je nach Interesse, Zeit und Begabung selber einbringen. Jede Unterstützung, jede Mitarbeit ist nicht nur ein Beitrag für das Gemeinwohl, sondern auch für den Sinn unseres Lebens.


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Ein Gedanke zu „Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel

  • 22. April 2016 um 19:38
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    OSTTIROL IST DRITTLETZTER BEI KAUFKRAFT

    Österreichweit können sich nur in zwei Bezirken Wiens die Menschen noch weniger leisten als in Osttirol.

    Quelle: TT-Tiroler Tageszeitung Online: Von Catharina Oblasser
    http://www.tt.com/wirtschaft/standorttirol/11374705-91/osttirol-ist-drittletzter-bei-kaufkraft.csp

    Lienz – Wohnen, Essen, Kleidung, Autofahren – für all das geben Herr und Frau Österreicher Geld aus. Den Osttirolern steht dafür aber deutlich weniger zur Verfügung als dem Durchschnittsösterreicher. Das erhob das deutsche Marktforschungsinstitut GfK. Laut GfK sind von den 117 Bezirken des Staates nur zwei noch schlechter dran, und zwar der 15. und der 20. Wiener Gemeindebezirk.

    „Wenn man die Zahl 100 als Durchschnittswert für die Kaufkraft in Österreich annimmt, dann liegt der Bezirk Lienz bei 84“, informiert GfK-Mitarbeiterin Cornelia Lichtner. Das bedeutet, dass rein statistisch jedem Bezirksbewohner, egal in welchem Alter, pro Jahr 18.921 Euro zur Verfügung stehen. In Tirol bewegen sich die Bezirke Innsbruck und Innsbruck-Land rund um den Kaufkraft-Durchschnittswert von 100. Die übrigen Nordtiroler Bezirke liegen zwischen 88 und 95 Prozent dieses Richtwerts.

    Ein wenig besser sieht es für Osttirol aus, wenn man die Kaufkraft nicht auf die einzelnen Personen, sondern auf Haushalte umrechnet. Da liegt der Bezirk Lienz immerhin auf Platz 92 der insgesamt 117 Bezirke und mit 94,7 Prozentpunkten deutlich näher am Richtwert von 100. Laut GfK deutet das darauf hin, dass es mehr größere und weniger Ein-Personen-Haushalte gebe als etwa in Wien. Denn je mehr Personen im selben Haushalt leben, desto größer ist automatisch die Kaufkraft.

    Das unrühmliche Abschneiden des Bezirks Lienz im Kaufkraft-Ranking ist für Harald Kuenz vom Gewerkschaftsbund Lienz keine Überraschung. „Bei uns sind die Einkommen einfach so niedrig. Zusätzlich haben wir über zehn Prozent Arbeitslose, das drückt das Niveau noch weiter nach unten.“ Kuenz sieht einen weiteren Grund darin, dass sich viele Frauen als bloße Zuverdienerinnen sehen würden und entsprechend kleine Einkommen hätten. „Auf der anderen Seite ist das Leben bei uns trotz der niedrigen Einkommen nicht billiger. Produkte kosten gleich viel wie überall sonst.“

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