Zukunftsprojekt: Anras 2020+
Ausgehend von der ursprünglichen Idee des Heimatpflegevereins Anras, einen historisch wertvollen Bauernhof der Gemeinde, den „Orthhof“ zu retten und an eine neue Destination zu transferieren, haben die Verantwortlichen rasch erkannt, dass dieses Projekt alleine in dieser Form, trotz seines hohen volkskundlichen Wertes, nicht ausreichend wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten ist.
In diesem Zuge war der Gedanke nahe liegend, die bereits verfallenen aber historisch bedeutenden Anraser Getreidemühlen in das Projekt mit einzubinden. Aber selbst dieses schon sehr hoch gesteckte Projekt alleine erfordert eine entsprechende Besucherfrequenz, um einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Betrieb und somit eine entsprechende Finanzierung über verschiedene Fördertöpfe zu gewährleisten.
Somit lag es auf der Hand, ein umfassenderes und gut durchdachtes wirtschaftliches, energetisches und touristisches Gesamtkonzept für die Gemeinde zu entwickeln. Dieses Gesamtkonzept umfasst mit Bezug auf die touristische Aufwertung fünf Säulen: nämlich das Pfleggerichtshaus mit dem Kornkasten, den Orthof, die elf Kirchen und Kapellen der Gemeinde, die volkskundlichen Denkmäler wie die Mühlen sowie die Destination Kollreid in Verbindung mit einem informativen Ausbau des Anraser Wanderwegenetzes, welches viele weitere volkskundlich und historisch interessante Plätze umfasst.
Langfristig umfasst sie die gesamtehafte Entwicklung des Wirtschaftsstandorte: das Energiekonzept, die Ansiedlung von (digitalen) Dienstleistungsgewerben und die Entwicklung einer hochqualitativen Landwirtschaft.
Die Zielgruppe definiert sich in folgende drei Kategorien:
Die Themen gruppieren sich in folgende vier Schwerpunkte:
In diesem Zusammenhang nicht außer Acht gelassen werden darf das Anraser Wanderwegenetz und seine umliegenden Kraftplätze. Hier ein Ausschnitt einer Satellitenperspektive westlich vom Dorfkern:
Geplante Ziele für die nähere Zukunft
- Gestaltung des Themenwanderweges „Anraser Dorfrunde“
- Errichtung der Schaumühle „Mairwieser“
Wie könnten diese Projekte realisiert werden?
Anras wird weiter wirtschaftswissenschaftlich analysiert
Der Workshop in Kollreid traf auf reges Interesse bei der internationalen Studentenschaft. Beachtenswert ist, dass in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck das Konzept „Anras:vordenken“ im Rahmen einer wirtschaftswissenschaftlichen Masterarbeit weiter ausgearbeitet und verfolgt wird.
Durch die Vermarktung von Anras als Gesamtpaket und die Fokussierung auf spezielle Angebote sollte die Gefahr der Duplizierung von Einzelangeboten, die auch in Nachbargemeinden vorhanden seien, umgangen werden.
Ziel sei es, ein Gesamterlebnis zu kreieren, Gefühle, Emotionen und Erlebnisse zu schaffen und nicht nur Orte und Objekte zu errichten und zu erhalten, sondern diese auch zu beseelen und Geschichten wiederaufleben zu lassen.
Dabei stellt die Einbindung und Mobilisierung der Dorfbevölkerung als Träger und Partner bei der Umsetzung einen Eckpfeiler bei der Durchführung aller Vorhaben dar.
An Persönlichkeiten in Anras als Vermittler und Botschafter für Historie, Tradition und Kultur, Handwerk und Natur mangelt es jedenfalls nicht.
Ideen, Grafiken und Bearbeitung: Werner Goller, Juni 2015
Es ist zu wünschen, dass viele Menschen aus der Gemeinde bereit sind, die hervorragenden Ideen mit Blickrichtung Zukunftsentwicklung von Anras auch zu unterstützen und mitzutragen. Neue Ideen brauchen natürlich auch Diskussionen, trotzdem soll die Blickrichtung immer im Auge behalten werden. Den Verantwortlichen wünsche ich viel Standvermögen und Ausdauer, beides wird es brauchen.